Laserreinigung: Laserstrahlbearbeitung in Restaurierung und Denkmalpflege

  


Was ist Laserreinigung?

Problemstellung

Die Wertigkeit historischen Kunstgutes hängt wesentlich vom Zustand und der Güte seiner Oberflächen ab. Zahl­reiche traditionelle Reinigungs- und Freilegungsverfahren liefern bei der Objektbearbeitung gute Ergebnisse, sind aber in vielen Fragen auch problembehaftet. Die Abtragung störender Deckschichten mittels Skalpell hinterlässt z. B. feinste mechanische Oberflächenver-letzungen. Die Anwen­dung von Lösemitteln stellt durch eine eventuelle Retention des Lösemittels eine latente nachhaltige Belastung für das Kunstwerk dar.

Die Entwicklung der Lasertechnik und die Modifikation der Geräte speziell für den Bereich der Restaurierung ermög­licht es uns heute, objektschonender, umweltfreundlicher und effektiver bestimmte Aufgaben bei der Oberflächenrei­nigung und Freilegung durch-zuführen.

Funktionsprinzip

Bei der Technik des Laserabtragens dünner Deckschich­ten handelt es sich um eine Oberflächenbearbeitung mit gepulster Laser-strahlung und vernachlässigbarer Wärme­belastung des Grundwerkstoffes. Die Energie der Laser­photonen wird, eine ausreichende Absorption der Oberflä­chenschicht voraus-gesetzt, schlagartig in Wärmeenergie umgewandelt. Je nach Eindringtiefe der Laserstrahlung, hier abhängig vom Werkstoff, der Materialzusammensetzung, des Absorptionsverhaltens, der Energiedichte etc. wird das Oberflächenmaterial verdampft.

 

Einsatzgebiete

  • Abnahme von Schmutz, Krusten, Ruß, störender Patina;
  • Entfernung von Überfassungen und Übermalungen;
  • Abtragung konservatorisch bedenklicher Beschichtun­gen;
  • Entfernung von Pilzen und biogenen Belägen;
  • Abnahme von Beschmierungen und Graffiti;
  • Bearbeitung von Stein, Metall, Holz, gefassten Oberflä­chen, Glas, Papier;
  • Abnahme von Salzen, Krusten, Holzschutzmitteln (z. B. Hylotox);

Besondere Leistungsmerkmale

  • absolut berührungsfreie Arbeitsweise;
  • diffizil steuerbare Abtragungstiefe;
  • Selbstregulierung der Strahltiefe bei Schichten­wechsel;
  • hohe Effizienz durch regelbare Bearbeitungsfläche;
  • kurze Wechselwirkungszeit;
  • vernachlässigbare Wärmebelastung des Objekts;
  • Bearbeitungsmöglichkeit hochsensibler Materialien;
  • flächig differenzierbare Prozesssteuerung;

Bedingungen

Die bei der Konservierung und Restaurierung auftretenden Probleme, Materialien und Zielstellungen sind vielfältig und nur bedingt von Objekt zu Objekt übertragbar. Die Anwen­dungsgebiete und Möglichkeiten der Lasertechnik befinden sich in einer Entwicklungsphase. Die Anzahl der verfügba­ren technologischen Referenzob-jekte ist noch relativ gering; der Einsatz der Laserabstrahltechnik ist noch nicht selbst­verständlich. Reinigungs- und Schichtabtra-gungsaufgaben an Kunstwerken jeglicher Art sind daher durch experimen­telle Untersuchungen und Anarbeitungen vorzu-bereiten. Ne­ben der generellen Machbarkeit einer Laserbearbeitung ist immer auch das Verhalten des Originales, seine Oberfläche und seine Materialzusammensetzung zu prüfen.

weiter ...


Seitenanfang Referenzobjekt