Direkt neben der das Stadtbild prägenden Stadtkirche St.Johannis befindet sich das "Alte Gymnasium". Hervorgegangen aus einer von den Johannitern geleiteten Stadtschule wurde das Gymnasium um 1586 eingeweiht. Die Überbrückung der zwei ehemals getrennten Gebäude über eine Strasse erfolgte 1668. Aus dieser Zeit dürften auch die Reste der erhaltenen Holzbalkendecken im ehemaligen Flur stammen, die gereinigt, gefestigt und retuschiert werden konnten.
Detail aus einer Holzbemalung
Mehrere Um- und Ausbauten im 18. Jahrhundert prägen auch heute noch die heutige äußere und innere Gestalt. Das Äußere des Gebäudes wird durch Portale, Giebel und
Inschriften gegliedert. An der rückseitigen Fassade fanden sich Fragmente originaler Putze mit Eckquaderung und Fassung. Hier konnte aus den Befunden die historische Farbigkeit und Gliederung rekonstruiert werden. Nach Anleitung und Baubetreuung entstanden diese Flächen wieder nach historischem Vorbild neu. Im Innenbereich haben sich neben Teilen der Holzbalkendecke auch viele hervorragend gearbeitete, frei angetragene barocke Stuckdecken erhalten.
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Auf einer dieser Decken konnte ein Deckenbild mit der Darstellung griechischer Gottheiten (Zeus, Hermes, Aphrodite und Amor) gefunden werden.
Detail aus einem Deckengemälde
Nur eine mühsame mechanische Abnahme der zahlreichen Übermalungen brachte das bei früheren Renovierungen zum Teil stark geschädigte Bild wieder zum Vorschein. Die Farbretusche in Tratteggiomanier schloss fehlende oder gestörte Bildbereiche.
Heute als Besprechungsraum genutzt, kann die barocke Leichtigkeit und Lebensfreude, die das Deckenbild ausstrahlt, wieder erlebt werden.
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