Kirche in Schneeberg
Im 15. Jahrhundert schallte ein "Berggeschrei" über das südwestliche Erzgebirge. Silberfunde lockten
Bergleute, Händler, Handwerker und Kaufleute in die Gegend um Schneeberg. Zur Versorgung der Verlierer dieses
Aufschwunges, der Alten und Kranken, gründete die Kirche ein Hospital, zu der auch eine Kirche gehörte. Beim
großen Schneeberger Stadtbrand 1719 wurden die Gebäude teilweise zerstört. Der folgende Wiederaufbau
zwischen 1737 und 39 formte die heutige äußere Gestalt; 1846 kam die Doppelturmfassade dazu. Im Inneren
wurden die Empore, das Gestühl, Kanzel, Decke und Wandanstriche am Ende des 19. Jahrhunderts im Stile des
Historismus erneuert.
Zur Vorbereitung der Innensanierung machte sich eine restauratorische Befunduntersu-
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chung notwendig, um Entscheidungshilfen zur Neufassung von Empore, Wänden und
Decken zu erarbeiten.
An den Saalwänden konnte dabei die erste barocke Ausgestaltung, eine illusionistische Architekturmalerei /
Fensterrahmung, gefunden werden. Die Erstfassung des Historismus, eine stark gegliederte und mit Schablonenbändern
und Vergoldungen auf holzimitierten Grund verzierte Fassung, wurde an der Empore nachgewiesen. Auf einem alten Foto,
vor 1945 aufgenommen, sind an der Decke gemalte Apostelfiguren, ein großes Kreuz und ein aufgeschlagenes Buch zu
erkennen. Auch diese Gestaltung ist unter der jetzigen Übermalung erhalten. Der rauhe Putzgrund und die sehr
stabile Farbe der Übertünchung machen hier allerdings eine Freilegung fast unmöglich.
Mit den Ergebnissen der Befunduntersuchung ist jetzt die Möglichkeit gegeben, die Neufassung der barocken
Wände und die Gestaltung von Empore und Decke zu diskutieren und eine zusammenführende Ausgestaltung des
Kircheninnenraumes zu entwerfen.
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