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Dresdner Neueste Nachrichten vom 1./2. Juli 2006

Steinerner Patient zur Laserreinigung

Restauratoren rücken den Schmutz- und Farbschichten des Portals
der Schlosskapelle zu Leibe

von G. B.

"Würde man den Sandstein des reich verzierten Portals mechanisch reinigen, brauchte man ein Dreivierteljahr dazu. Mit dem Laserstrahl dauert es zwei Monate", berichtet Diplomrestaurator Eric Stenzel. In einer Werkstatt in der Friedrichstr 29 haben sich Stenzel und Partner Sven Taubert des "Schönen Tores" angenommen, das bis 2004 neben dem Johanneum stand (DNN berichtete). Der Freistaat lässt das Renaissanceportal, das zu den schönsten in Deutschland zählt, für rund 992.000 Euro sanieren. Ende des Jahres soll es wieder an seinen ursprünglichen Standort an der Schlosskapelle im Residenzschloss zurückkehren.

Noch aber dauert die Reinigung des Sandsteins etwa sechs Wochen. Mit dem Artlaser werden Schmutzschichten, Brandspuren und Ölfarbe beseitigt. Im 19. Jahrhundert sei dieser sandsteinfarbene Anstrich Mode gewesen, so Stenzel. Damals habe man noch nicht erkannt, dass sich die Steinsubstanz darunter zersetzt. Mittlerweile ist das Portal ein empfindliches Kunstwerk geworden. Die Reinigung und anschließende Festigung braucht viel Fingerspitzengefühl. In einem Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts und des Landesamtes für Denkmalpflege habe man sich für die Laserreinigung entschieden, so Stenzel. "Das ist das schonendste Verfahren, auch Lösungsmittel würden in den Stein eindringen."

Ihre Visitenkarte haben Stenzel, Taubert & Partner schon bei der Sanierung einer Renaissancedecke in Görlitz abgegeben. Auch dort kam der Art-Laser zum Einsatz. In Dresden seien sie das erste Unternehmen, das so ein preisintensives Gerät (ab 40 000 Euro) besitzt, mit dessen Hilfe schwarzer Sandstein hell wird. Bald trägt das "Schöne Tor" seinen Namen wieder zu Recht.

Foto: Marion Wiegand

Die Laserpistole, die Diplomrestaurator Sven Taubert hier ansetzt, kommt aus Italien und wurde speziell für Restau-rierungsarbeitetn entwickelt. Das Segment, aus dem "Schönen Tor" der Schlosskapelle des Dresdner Residenzschlosses ist mit dieser Technik schon gründlich und schonend gesäubert worden.

Foto: Marion Wiegand


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