Dresden, Bautzner Str. 17, "Grützner-Villa"

  


Grützner-Villa, Dresden, Bautzner Str. 17 Die Villa Bautzener Str. 17 gehört zu den wenigen im Stadtzentrum Dresdens erhaltenen gebliebenen reprä- sentativen Wohnbauten aus der Biedermeierzeit. Um 1835 etwa - die letzten Reste der alten Festungsanla- ge auf Neustädter Seite waren 6 Jahre zuvor geschliffen - errichtete der Weinschänkenwirt August Schönert neben anderen Siedlern an der Alten Ausfallstraße nach Bautzen ein Wohnhaus mit Seitenflügel. In seiner schlichten spät- klassizistischen Formung hatte es große Ähnlichkeit zu seinem Nachbargebäude, mit dem es gemeinsam ein Stück neuer Flaniermeile der schnell wachsenden Antonstadt bildete.

Bald hatte jedoch die biedermeierliche Noblesse ausgedient. 50 Jahre später, als der Bautzner Unternehmer Emill Grützner das Anwesen als Ruhesitz erwarb, herrschte gebremste Gründerzeitstimmung.

Semper hatte seinen prägenden Stil ins Stadtbild geschrieben, und Grützner ließ des Gebäude üppig im historischen Zeitgeschmack umgestallten. So ist es - vom Zahn der Zeit erheblich malträtiert - uns überkommen: ein Zeugnis urbaner Stadtentwicklung und exemplarisches Beispiel Dresdner Villenbaus. Mustergültig und mit viel Aufwand wurde das Anwesen in den vergangenen Jahren saniert.

Aus: "Die Grützner-Villa", Geschichte und Sanierung eines Dresdner Bürgerhauses, Michel Sandstein Verlagsgesellschaft mbH, Dresden 1994


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