Ansicht des Waldschlösschen
Das historische Waldschlösschen zu Dresden ist ein Landhaus, welches um 1790 im Auftrage von Graf Marcolini, einem leitenden Hofbeamten des sächsischen Kurfürsten Friedrich August III, zum Bau in Auftrag gegeben wurde. Es heißt, dass Marcolini das Gebäude für seine Ehefrau, eine schottische Adelige, geborene O'Kelly, vom Dresdner Baumeister Johann Daniel Schade hat bauen lassen. Dieser war zu damaliger Zeit an mehreren bedeutenden sächsischen Bauprojekten beteiligt. So u. a. an der Restaurierung des Zwingers, an Arbeiten am Japanischen Palais sowie am Lustschloss Pillnitz.
Das Gebäude wurde zu großen Teilen in Fachwerkkonstruktion errichtet, die nach außen hin mit einer Holzschalung verkleidet wurde. Die Südfassade zeichnet sich durch eine vorgesetzte Steinarchitektur aus (Sandstein), die in neogotischen Archi- tekturformen gestaltet ist. Die Anlehnung an englische Landschlossarchitektur ist hierbei unübersehbar.
Die Innenraumarchitektur sowie die Raum- strukturen führen allerdings die barocken Bautraditionen fort, so dass das Waldschlösschen eine recht eigenwillige und zugleich für Dresden verhältnismäßig frühe Architekturform mit historisierenden Ele- menten ist. Hieraus erwächst auch seine herausragende bauhistorische Bedeutung für
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Sachsen und insbesondere für Dresden.
Nach dem Tod Marcolinis wurde dieses Gebäude versteigert und etwa ab 1829 als Schankwirtschaft betrieben. Die "Societätsbrauerei zum Waldschlösschen" erwarb um 1836 das gesamte Anwesen und nutzte dieses als Großbrauerei. Seit dieser Zeit erfüllte das Waldschlösschengebäude vorrangig Wohnzwecke.
Neben der Bauaufnahme und Erfassung aller denkmalrelevanten Bauteile erfolgte eine intensive farbrestauratorische Befundunter- suchung.
Befund der Wandbemalung
Im Erdgeschoss konnten an einigen Innenwänden hervorragende Farbgestaltungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts gefunden werden. Es handelt sich hier um eine aufgemalte Wandspiegelgliederung mit illusionistischem Kassettensockel und frei aufgebrachten floralen Ornamenten. Die Räume im Obergeschoss waren durch große Stuckprofile und Kehlen geschmückt, die unter den eingebauten Zwischendecken zum Vorschein kamen. Die nur spärlichen Farbbefunden lassen hier die Vermutung zu, dass sich auf den Wände Stoffbespannungen bzw. Tapeten befunden haben. Davon haben allerdings keinerlei Reste den Lauf der Geschichte überdauert.
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