Die Christuskirche in Beierfeld entstand im Stile des Historismus kurz vor der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert als "Neue Kirche" unweit einer noch aus der Renaissance stammenden kleineren Bergmannskirche.
Professor J.R. Wehle, ein langjähriger Lehrer an der Dresdner Akademie für Bildende Künste, erhielt den Zuschlag zur Ausge- staltung des Altar- raumes mit einem monumentalen Wand- gemälde. Überlebensgroße Figu- ren stellen Christus am Kreuz mit Maria und einigen Jüngern in einer weiten Landschaft dar. Maltechnische Probleme führten schon nach wenigen Jahren zu großen Schäden am Wandgemälde. Professor Wehle verwendete als Malgrund eine mit Glimmerkörnern angereicherte und kaseingebundene weiße Grundierung, die eine freskoartigen Oberfläche imitieren sollte. Diese wurde direkt auf die nur mit Leimfarbenresten der Erstfassung bedeckte Wand aufgebracht. Durch die Quellfähigkeit der Leimreste sowie die starke Spannung des Wehleschen Malmittels entstanden schon nach wenigen Jahren umfangreiche Schäden, die zum großflächigen Ablösen der Malerei führten. 1926 wird wieder ein Kunstmaler der Akademie der bildenden Künste in Dresden, mit einer Schadensuntersuchung und 1929 mit der Restaurierung beauftragt. Diesmal ist es Professor Kurt Wehlte,
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der prominente Maltechniker und Kunsttechnologe, der durch seine Fachpublikationen bekannt geworden ist. In den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts werden die Schäden wieder so massiv, dass eine erneute, Untersuchung - diesmal auf wissenschaftlicher Basis - erfolgt und die Erarbeitung eines Restaurierungskonzeptes notwendig wird.
Nach Diskussion der Ergebnisse und Beprobung mit verschiedenen Bindemitteln konnte ein befriedigender Konservierungs- ansatz gefunden werden. 1995 erfolgte die Restaurierung, die neben einer Kartierung der Schadphänomene und der Festigung der großflächig hohlliegenden Farbschichten auch eine Retusche fehlender Bildbereiche mit einschloss. 1997 konnten die durchgeführten Maßnahmen im Rahmen einer restauratorischen Baupflege nachkontrolliert werden.
Die Konservierung der Malschicht hatte Erfolg. In längeren zeitlichen Abständen sollen allerdings weitere Überprüfungen erfolgen, da die Schadensursache - im Wesentlichen der unter dem Wandgemälde liegende Leimfarbenanstrich - nicht endgültig behoben werden kann. Es handelt sich hier um einen grundsätzlichen Technologiefehler des Künstlers selbst, der solange Bestand haben wird, solange die Malerei besteht.
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