Referenzen: Laserreinigung in Restaurierung und Denkmalpflege




Unikirche Leipzig - Teil eines Epitaphs des Christof Finolt
Laserreinigung von gefassten Holzteilen und Goldoberflächen


Das Objekt

Der Bau der Paulinerkirche als Klosterkirche begann im Jahre 1231. Bis ins 18. Jahrhundert werden mehrere Umbauten im Stil der Gotik, der Renaissance und des Barock vorgenommen. 1545 wird die Kirche von Martin Luther als evangelische Universitätskirche geweiht. Eine grundlegende Neugestaltung erfuhr das Gebäude mit dem Umbau durch Arwed Roßbach im Neorenaissancestil 1897. Trotz nur geringfügiger Kriegsschäden wurde die Kirche nach Beschluss der SED-geführten Stadtverwaltung und auf Betreiben der Universität 1968 gesprengt.
Die Klosterkirche war jahrhundertelang ein bevorzugter Begräbnisort für Universitätsangehörige, deren Repräsentationsbedürfnis in künstlerisch anspruchsvollen Epitaphien zum Ausdruck kommt. Teile dieser Epitaphien haben sich erhalten und wurden uns zur Laserreinigung von Dipl. Rest. Johannes Schäfer vorgelegt.


Fassungsaufbau und Schadensbild

Auf den geschnitzten Holzteilen wurde zuerst eine Grundierung aus geleimter Kreide aufgetragen. Dann folgte eine Polierweißschicht mit Bleiweißanteil und partiellen Polimentvergoldungen. Spätere Generationen übermalten diese Fassung mit einer magerem Leim-Kreideschicht. Über allem liegt eine starke Verschmutzung, die tief in die Poren eingewachsen ist. Eine feuchte Reinigung ist nicht möglich, da dabei die Polierweißfassung mit beschädigt wird. Die mechanische Reinigung ist noch problematischer, da die Überfassung fest am Polierweiß gebunden ist.


Die Laserreinigung

Das Ziel der Laserreinigung bestand in der Entfernung des Schmutzes; die Übermalung sollte erhalten bleiben. Mit dem Laser konnte ein sehr guter Reinigungserfolg erzielt werden, der sich von Werkstück zu Werkstück allerdings sehr unterschiedlich darstellte. Dies liegt sehr wahrscheinlich am unterschiedlichen Verschmutzungsgrad und der unsachgemäßen Lagerung der Epitaphteile. Die Goldreinigung war ebenfalls gut möglich. Hier ist auf Grund der hohen Empfindlichkeit der Goldoberflächen ein sehr vorsichtiges Arbeiten notwendig.

Arbeitsfoto aus dem Labor (links oben)
Konsole vor der Reinigung (links unten)
Konsole nach der Teilreinigung
(rechts unten)

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