Referenzen: Laserreinigung in Restaurierung und Denkmalpflege




Güstrow - Das Ulrichmonument
Laserreinigung von farbigem Marmor


Das Ulrichmonument ist das wohl imposanteste Werk Philipp Brandins (* um 1535 in Utrecht;
† 1594 in Nykøbing in Dänemark, niederländischer Architekt, Baumeister und Bildhauer der Renaissance). Er hat es nach dreijähriger Arbeit 1587 abgeschlossen. Hinter Herzog Ulrich kniet dessen erste Gemahlin Elisabeth von Dänemark, die 1586 starb. Das Epitaph wurde 1599 für die zweite Gemahlin Anna von Pommern erweitert. Die Arbeit wurde von Brandins Schülern Midow und Berninger vollendet. Die beiden seitlich angeordneten Karyatiden - die Tragefiguren - symbolisieren die Tugenden Weisheit (Spiegel) und Glaube (Kreuz). Die Sockel der Karyatiden sind mit sechs kostbaren Reliefs zur Geschichte Christi versehen von der Verkündigung an Maria bis hin zu Christi Himmelfahrt. Das Material ist verschiedenfarbiger Kalkstein – hier weißer englischer Alabaster sowie schwarzer sog. "belgischer Kohlenkalk".

Die Restaurierung des Epitaphs wurde 2008/09 sehr aufwändig und akribisch von Dipl.Restaurator (FH) Boris Frohberg (Berlin, Wehlen) vorbereitet. Hierzu zählen auch Versuche zur effektiven Reinigung der Steinoberflächen. Die Lasertechnik blieb hier nicht ungenutzt und wurde in einer ersten Beprobung vor Ort von uns eingesetzt.


Laserreinigung an weißem englischen Alabaster
sowie sog. "belgischen Kohlenkalk" - Fazit

Die erfolgreiche Laserreinigung von hellem Marmor und Alabaster wird lange Zeit schon praktiziert und war auch für den weißen Alabaster am Güstrower Epitaph vorausgesehen worden. Erwartungsgemäß bestätigten sich diese Annahmen an den hellen Steinoberflächen des Güstrower Ulrichmonument.

Nicht wirkungsvoller als eine Naßreinigung zeigte sich hingegen die Laserbearbeitung an den schwarzen Steinteilen, die aus belgischem Kohlenkalk(-stein) gefertigt sind. Da hier die Naßreinigung ebenso effektiv und schließlich preiswerter als der apparative Aufwand der Lasertechnik ist, fiel die Entscheidung zugunsten der Naßreinigung aus.

Festzuhalten ist aber, daß in einer großen Zahl der Fälle der Einsatz von Wasser zur Mobilisierung steinschädigender Salze führt und daher der Wassereintrag auf das Notwendigste reduziert werden sollte. Dann wird wieder der Laser interessant ...



Seitenanfang Referenzobjekt