Görlitz - das barocke Grufthaus Jacobi
Laserreinigungsproben auf Kalkputz und Sandstein

Das Objekt

Im Rahmen einer Diplomarbeit an der FH Erfuhrt beschäftigte sich der Restaurator Rayk Grieger mit dem barocken Grufthaus Jakobi auf den Görlitzer Nikolaifriedhof. Bei der Untersuchung zur Außen- und Innenfarbigkeit des Gebäudes kam dabei Erstaunliches zu Tage. An der Rückwand konnte eine illusionistische Epitaph-Ummalung aus einem Vorgängerbau gefunden werden, die damit in das frühe 17. Jahrhundert zu datieren ist. Mit Hilfe von Sinnbildern thematisiert diese gemalte Rahmung die Vergänglichkeit des irdischen Lebens und den Auferstehungsglauben. Im Zusammenhang mit der Erstellung einer Probeachse wurden mehrere Reinigungsproben mit einem Nd:Yag Q-Switch Laser durchgeführt.

Die Laserreinigungsproben

Die Malerei auf Kalkputz war hinter einem Sandsteinepitaph verborgen. Nach dessen Abbau konnte die stark abgängige Putzschicht gesichert und wieder an das Mauerwerk angebunden werden. Die Putzoberfläche war in Teilen stark verdreckt; Feuchtezyklen hatte zur partiellen Versinterung der Schmutzschichten geführt. Die normal auf dem weißen Kalk aufliegenden Schmutzschichten konnten ebenso wie die versinterten Bereiche mittels Laser problemlos gereinigt werden. Die Bereiche mit der roten Rahmenmalerei erwiesen sich allerdings als Problematisch. Die Rotfassung reagierte ebenfalls auf die Laserstrahlung und wurde teilweise mit abgetragen. Auf der barocken Sandsteinfassade konnten ebenfalls Reinigungsproben angelegt werden. Mit verschiedenen Reinigungsgraden ist es möglich, die schwarzen Sinterschichten zu dünnen bzw. abzutragen.

Ansicht des Grufthauses (Bild oben) Wandmalerei (Bild rechts) Kalkreinigung (li unten) und Sandstein (re unten)